Jagd & Naturschutz

Jagd & Naturschutz, OÖ LJV

Ist Jagd und Naturschutz ein Widerspruch, wie dies oft vor allem von jagdlich unbedarften Personen in den Raum gestellt wird? Natürlich bedeutet Jagd auch die Entnahme von Tieren aus deren Lebensräumen, und dennoch sind Jagd und Naturschutz eng miteinander verwoben. Jagd war und ist die Nutzung natürlicher Ressourcen. In unserer Kulturlandschaft, in der optimaler Lebensraum für bestimmte Wildtierarten Mangelware ist, müssen die einen Arten, nämlich „Kulturflüchter“, unterstützt, die anderen, nämlich „Kulturfolger“, reguliert werden.

Der oft vernommene Ruf mancher Gruppierungen, der Natur doch ihren Lauf zu lassen, müsste auf dem Rücken so mancher Verliererart ausgetragen werden.

Unsere „Natur“ ist eine vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft, deren Artenvielfalt aber uns allen am Herzen liegen muss!

Schutz durch Nutzen – ein alter Leitsatz!

Wer Interesse an der Natur hat, hat auch Grund, diese zu erhalten und zu fördern. Und so besitzt auch der Satz „Schutz durch Nutzen“ bei der Jagd einen hohen, sogar von der interna-tionalen Naturschutzorganisation IUCN in einer Resolution aus dem Jahr 2000 offiziell bestätigten Stellenwert.

In unserer zunehmend wildfeindlich werdenden Kulturlandschaft (Zerschneidung der Lebensräume durch Straße und Eisenbahn, Zersiedelung, Strukturverlust, Tourismus und Erholungsanspruch, etc.) werden deshalb die von der oberösterreichischen Jägerschaft vorgenommenen Lebensraumverbesserungen immer wichtiger. Die Landwirte sind dabei die wichtigsten Partner.

Die Resolution der IUCN (Internationale Vereinigung für die Erhaltung der Natur und natürlichen Ressourcen) enthält unter anderem folgende drei zentrale Feststellungen:

  • „Die Nutzung wildlebender Ressourcen (Rohstoffe) stellt, soweit sie nachhaltig erfolgt, ein wichtiges Instrument zur Erhaltung der Natur dar, da die durch eine solche Nutzung erzielten sozialen und wirtschaftlichen Vorteile dem Menschen Anreize geben, diese zu erhalten.“
  • „Wildlebende Ressourcen besitzen vielfältige kulturelle, ökologische und wirtschaftliche Werte, die Anreize für die Erhaltung der Natur bieten können. Wo einer wildle-benden Ressource ein wirtschaftlicher Wert zugeordnet werden kann, falsche Anreize ausgeschlossen und Kosten sowie Nutzen internalisiert sind, können günstige Bedingungen für Investitionen zugunsten der Erhaltung der Natur und der nachhaltigen Nutzung der Ressource geschaffen und somit das Risiko der Schädigung oder des Verlustes der Ressource sowie des Lebensraumes gemindert werden.“
  • Es ist dafür zu sorgen, „die Prinzipien der Bewirtschaftung, die zur Nachhaltigkeit und verstärkter Effizienz der Nutzung wildlebender Ressourcen beitragen, zu identifizie-ren, zu bewerten und zu fördern.“

Lebensraumverbesserung durch Jäger und Landwirte

Durch das Pflanzen von Hecken, Gestalten von Wildäckern, Wildwiesen oder Waldrändern, durch die Anlage von Feuchtbiotopen oder einfach durch das Brachliegenlassen von Wiesen-streifen wird die heimische Fauna enorm unterstützt, was sich schließlich auch auf die jagdli-che Nutzung des Wildes auswirkt.

Diese Nutzung ist unter anderem eine starke Triebfeder für den Einsatz der Jäger für die Wildtiere. Aber nicht nur jagdbare Tiere profitieren, sondern auch viele andere Tier-, als auch Pflanzenarten – vornehmlich „Nützlinge“.

Auch im forstlichen Bereich werden Lebensraumverbesserungen durch naturnahe Waldbe-wirtschaftung, rechtzeitige Durchforstung und Vorlichtung, Förderung von Mischbaumarten, und somit Einbringung von Nahrung, durchgeführt. Dies hilft auch eventuelle Wildschäden im Wald zu vermeiden.

Jagd & Naturschutz, OÖ LJV

Abbildung: Verschlechterung des Lebensraumes für Wildtiere durch Entfernen der Strukturen.

   
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