Falknerei

Foto: Oswald Schmid

Hier haben wir in mehrerlei Hinsicht besondere Verhältnisse. Zum einen der historische Hintergrund. Am Hofe des Kaisers in Wien wurde im Jahre 1736 das Geschlecht der St. Julien mit dem Erbamt eines Oberst-Erbland-Falkenmeisters auf ewige Zeiten belehnt. Um 1729 erwarb der damalige Oberst-Hoffalkenmeister Johann Albert St. Julien Reichs-Graf von Wallsee das Schloss Wartenburg (heutige Ruine Altwartenburg in Timelkam).

Foto: Oswald Schmid

Sogleich ließ er ein neues Schloss erbauen (heutiges Neuwartenburg) um in der Folge Kaiser Karl VI bei einer seiner Jagdreisen empfangen zu können. Die Lage direkt an der Vöckla prädestiniert zur Reiherbeize, die zu jener Zeit die Krönung der Falknerei war.

Im Jahre 1875 verfasste Clemens Gundacker St. Julien in Linz „Miscellana über Falknerei, Aufzeichnungen betreffend das höchst edle Weidwerk der Falkenjagd und des Federspieles“ als Zusammenfassung des falknerischen Wissens dieser immer mehr in Vergessenheit geratenen Jagdart.

In dem Maße wie die Falknerei in Deutschland am Beginn des 20. Jahrhunderts wieder erstand, keimte auch bei uns die Falknerei wieder. Sie entwickelte sich gut, hatte doch Oberösterreich geeignete Landschaften und nutzbare Niederwildbestände. Ehrenlandesjägermeister ÖR Hans Reisetbauer half ihr, sich als weithin anerkannte Jagdform zu etablieren und stellte sie unter seinen persönlichen Schutz.

Die Beizjagd ist heutzutage bei uns eine sehr facettenreiche Jagdart. So werden neben den verschiedenen Vögeln zur Niederwildjagd auch eigens Beizvögel ausgebildet, um die bei uns zur Plage gewordenen Rabenkrähen und Elstern zu erbeuten oder zumindest zu vergrämen. Die Zahl der von oberösterreichischen Falknern gebeizten Rabenvögel übersteigt die Zahl des erbeuteten Niederwildes bei weitem.

Die hier ansässigen Falkner unterstützen mit Freude die oberösterreichische Jägerschaft bei deren Öffentlichkeitsarbeit und tragen damit auch ihren Teil dazu bei, dass die Jagd bei uns ein hohes Ansehen genießt.

   
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