Über den Bezirk Freistadt

Von 09.06.2021 bis 09.06.2021

Die Geografie:

Der politische Bezirk Freistadt, im Nordosten des Mühlviertels gelegen, umfasst eine Fläche von 1.016, 47 km2 und beherbergt 64.000 Einwohner. Rund 1.000 Jäger üben das Weidwerk auf einer Fläche von 99,66 km2 aus.
Freistadt grenzt im Norden an Tschechien im Osten an das Bundesland Niederösterreich, im Süden an den Bezirk Perg und im Westen an den Bezirk Urfahr.
Die Bodengestalt wird von durchschnittlich 33 % Waldanteil und einer ausnahmslos intensiv bewirtschafteten, 67 % Anteil umfassenden Agrarlandschaft, beeinflusst.
Die an Wald armen Reviere liegen im Süden des Bezirkes  mit etwa 21 % und die waldreichen im Nordosten mit bis zu 80 % Waldbewuchs, wobei grobschematisch dargestellt, der Laubwaldanteil im Süden (334 m ü. Meeresspiegel) dominiert, im Mittelland (600 ü. Meeresspiegel), bis auf die Höhe Freistadt-Unterweißenbach Fichten-Buchen-Wälder mit Vorkommen von Tanne, Ahorn usw. zu finden sind und in den Höhenlagen des Nordostens (1.112 m ü. Meeresspiegel) der Fichtenwald und Großwaldbesitzungen dominieren.

Die Agrarflächen sind von den Milchvieh haltenden Betrieben geprägt, wobei die traditionelle Dreifelderwirtschaft besonders im Mittelland und im Nordwesten des Bezirkes noch zu erkennen ist.
Das Granitland entwässert sich in steilen Flusstälern bis auf wenige Ausnahmen ( wie z.B. die Maltsch, die nach Norden in die Moldau mündet), mit mehr oder weniger starken Quer-Zubringern, von Norden nach Süden in zahlreichen Bächen und Flüssen (z. B. Gusen, Feldaist, Waldaist, Naarn….) in die Donau.
Die Topographie bietet, von Südwesten aus betrachtet, vorerst das Bild eines sanften Hochlandes, weiter fortschreitend nach Nordosten das, dominant herausragender, bewaldeter Rücken und Hügel mit tief eingeschnittenen V-Tälern und im Nordwesten das eines Waldhochlandes auf einer Seehöhe von 900 und mehr Metern. Beckenlandschaften finden sich in Freistadt und in der Linie Gallneukirchen-Unterweitersdorf.

Besiedelung:

Die Besiedelung des Bezirkes kann drei Gerichtsbezirken zugeordnet werden:
Das Freistädter Becken wird von der pulsierenden Bezirksstadt und den umliegenden Gemeinden mit starker hoch- und tiefbaulicher Aktivität geprägt.  Bevölkerungszuwachs und stetig steigende wirtschaftliche Bedeutung der Tourismusbranche ziehen naturgemäß ein nicht unbedeutendes  Potential an zusätzlichen Naturnutzern  nach sich, wobei hier auch für den ganzen Bezirk seriöserweise bescheinigt werden muss, dass sich die Verantwortlichen der Kommunen und der Tourismusverbände bemühen, in Zusammenarbeit mit der Jagd Lösungen anzubieten, die dem Bezirk Freistadt ermöglichen, sich als Lebensraum für Wildtiere und Menschen anzubieten, wobei insbesondere die Rehwildhabitate unter den nach vorne drängenden Veränderungen leiden.
Der Gerichtsbezirk Unterweißenbach wiederum ist geprägt von einer sich harmonisch entwickelnden Tourismusregion, die jedoch starke Einflüsse in die bislang vielfach unberührten Lebensräume des Rehwildes ausübt. Auch hier suchen  Bauern, Jäger, Gemeinden und die Gästeregion Mühlviertler Alm nach gangbaren Wegen.
Der Gerichtsbezirk Pregarten mit dem Zentrum der Stadt Pregarten hat im Bereich Pregarten-Wartberg-Hagenberg in den letzten Dezennien einen enormen Besiedelungszuwachs erlebt, der insbesondere jene Jagden im Bereich dieser drei Gemeinden vor völlig neue, nicht gekannte Voraussetzungen stellt. Die Lebensräume des Wildes haben sich dort zu einem beträchtlichen Teil verändert und verkleinert.
Das Verkehrsnetz des Bezirkes, mit der Eisenbahn Linz-Prag, der S10 Schnellstraße, der Königswiesener Bundesstraße im Süden und der Böhmerwald-Bundesstraße im Norden ist sehr dicht situiert und für die Wildtiere und ihre Lebensräume von einschneidender, oft tödlicher Bedeutung. Trotz intensivem Bemühen der Jägerschaft, die Verkehrsopferflut einzudämmen, gelingt es aufgrund der in jeder Hinsicht steigenden Verkehrszahlen nicht, den Wildtod von der Straße zu verbannen, wenngleich zahlreiche Maßnahmen, wie das Anbringen von Wildwarnreflektoren und Duftzäunen  oder die organisierte Suche nach Rehkitzen helfen, die Fallwildzahlen auf Straße und Wiese nicht weiter steigen zu lassen.

Wildvorkommen:

Der Bezirk Freistadt bietet dem Rehwild optimale Lebensbedingungen. Feldhasen, Rebhühner und Fasane lieben den Südwesten des Bezirkes. Raubwild hat im ganzen Bezirk seine Reviere, wobei dort Rotfuchs und Marder dominieren. Das Schwarzwild findet im Bezirk Freistadt, insbesondere in den waldreichen Gebieten des Nordens und des Mittellandes entsprechende Lebensbedingungen vor. Folgende Entwicklungen sind bei den Hauptwildarten des Jagdbezirks Freistadt zu beobachten:

  1. Von der guten Zusammenarbeit Grundbesitz-Jagd- und Jagdbehörde zeugt die rigorose Umsetzung der Abschusspläne auf Rehwild, die sich auch in einem immer besser werdenden Bild der Verbissgrade niederschlägt.
  2. Das Schwarzwild hat seinen Zuzug aus dem Norden weiter fortgesetzt. Der unverzüglich einsetzenden ernsthaften und weidgerechten Bejagung der Sauen und einer vorbildlichen Zusammenarbeit zwischen Bauern und Jägern ist es zu danken, dass einer explosiven Ausdehnung entgegen getreten werden konnte.
  3. Das Rotwild kommt praktisch nur mehr in den grenznahen Revieren und in Einzelfällen vor.

Lebensraumverbesserungsmaßnahmen:

Heckenpflanzungen, Waldrandverbesserungen, Anlegen von Wildäckern- und -wiesen, Rehwildmarkierung, Mitarbeit der Jägerschaft beim Bau von Wanderwegen und weiteren Freizeiteinrichtungen, Reitwegen, Brutplatzvorsorge für die Vogelwelt u.v.a.m….
Die Zusammenarbeit der Jagden des Bezirkes Freistadt mit der Bezirksforstinspektion hat  gute Früchte eingebracht: Jährlich werden in den Jagden des Bezirks Freistadt Tausende Einbringungen von Heckenpflanzen, von Verbiss- und Fegegehölzen und Waldrandgehölzen unter der Anleitung der Bezirksförster und des Kammerförsters von den Jägerinnen und Jägern durchgeführt. Die Saatgutaktion zur Anlegung von Wildäsungs- und Einstandsflächen funktioniert lückenlos. Sehr gut wird auch die Mitarbeit der Schüler der Landwirtschaftlichen Fachschule Freistadt angenommen, die insbesondere auch die Dialogbereitschaft zwischen Jäger und Jungbauern fördert.
Im Bezirk finden sich zahlreiche Jagden, die ihre Revier für das Projekt „Schule & Jagd“ und div. Ferienpassaktionen zur Verfügung stellen, um das Thema Jagd breit in der Bevölkerung zu verankern.

Das jagdliche Brauchtum, Jägerrunde Freistadt, Wildbret-Direktvermarktung:

Das jagdliche Brauchtum wird nicht nur mit gut besuchten Jägerbällen dokumentiert, sondern es finden auch regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen statt.
Die Jägerrunde Freistadt (Präsident Dipl. Ing. Andreas Teufer), eine alteingesessene Institution (gegr.1932) der Region, in der sich Jägerinnen und Jäger aus vielen Revieren zur Pflege der jagdlichen Kameradschaft, der Weiterbildung im sicheren Umgang mit der Jagdwaffe, der Traditionspflege und der Erhaltung der Hubertuskapelle Bockau zusammenfinden, stellt auch für den Bezirksjägermeister eine große Hilfe beim Ausrichten von Großveranstaltungen, von Bezirksjägertagen und Jagdausstellungen dar.
Jährlich werden auch von div. Jagden der Bezirksgruppe Wildbret-Kochkurse und Wild-Grillkurse veranstaltet, die sich auch bei Nichtjägern/innen großer Beliebtheit erfreuen.
Im Waldmuseum Windhaag/Fr. (Green Belt Center), im Heimathaus Freistadt und im Jagdmuseum Schloss Hohenbrunn finden sich interessante Exponate aus dem Jagdbezirk Freistadt.

Die Jagdhornbläser:

Ein besonderes Aushängeschild des Bezirkes bilden die fünf Jagdhornbläsergruppen: Aisttal, Freiwald-St.Leonhard, Jägerrunde Freistadt, Gusental und Königswiesen sind Ensembles, die auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene bei Auftritten und bei Wettbewerben höchste Preise erzielt haben. Ein umfangreiches Betätigungsfeld prägt die mehr als 50 Jagdhornbläserinnen und Jagdhornbläser: Von der Brauchtumspflege über das Jagdsignalwesen bis zur Darbietung wunderschöner Konzerte reicht ihr Spektrum. Nicht zu vergessen das beispielhaft freundschaftliche Klima, das sich auch im öffentlichen Auftreten der Bläserinnen und Bläser widerspiegelt. Bezirksobmann Fritz Atteneder und die jährlich wechselnden Bezirkshornmeister sowie die Hornmeister und Obmänner der einzelnen Gruppen bieten hier ihre ganze Kraft auf, dieses musikalische Kleinod zu hegen und zu pflegen.

Die Jagdhundeführer:

Das Jagdhundewesen liegt bei Bezirkshundereferent Herbert Rammer. Er richtet mit seinem Team sehr erfolgreich die Brauchbarkeitsprüfung, Junghundekurse und Ausbildungslehrgänge aus. Der Bezirk Freistadt verfügt über fast 200 Jagdhunde aus verschiedensten Jagdhunde-Rassen.
Weiters finden im Bezirk Freistadt laufend große Jagdhundeprüfungen statt, wo in den Revieren von Stanislaus Graf Czernin-Kindsky in Sandl die große Verbandsschweißprüfung (ohne Richterbeleitung) um den „Silbernen Fährtenbruch“ vorbereitet wird.

Die Jungjägerausbildung:

Die Jungjägerausbildung im Rahmen eines jährlichen Jagdkurses wird mit modernen und zeitgemäßen Lehrunterlagen und Lehrmethoden vom „Verein zur Förderung des Jagdwesens im Bezirk Freistadt“ unter Kursleiter Wolfgang Atteneder organisiert und durchgeführt. Bis zu 50 Teilnehmer (davon ca. 25% Frauen) werden jährlich in Abendkursen und Lehrausgängen in 18 Wochen von kundigen Jägern auf die Jungjägerprüfung im Rahmen des Lehrplanes des OÖ Landesjagdverbandes bestens vorbereitet.

   
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