Bezirksjägertag Linz 2025

Der Natur im Dialog verpflichtet
Die Vollversammlung der Jägerschaft der Bezirke Linz-Land und Linz-Stadt stand ganz im Zeichen der Verantwortung gegenüber der Natur
Bezirksjägermeister Christian Pfistermüller begrüßte rund 450 Teilnehmer*innen im Kultur und Seminarzentrum in Hörsching, wunderbar festlich und bestens vorbreitet von der Jägerschaft Hörsching.
Erfreut über die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste begrüßte der Bezirksjägermeister den Hausherrn und Bürgermeister Klaus Wahlmüller.
Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander, Landesrat Günther Steinkellner, Mitglied des Bundesrates Franz Ebner, Bezirkshauptmann Manfred Hageneder, Landesjägerpfarrer Franz Salcher, Bezirksbauernkammer Obmann Hannes Gruber mit Dienststellenleiterin Elke Leitner, Forstdirektor Mathias Lettner, Direktor der HLBLA St. Florian Hubert Fachberger
Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner, Geschäftsführer des OÖ. Landesjagdverbandes Christopher Böck, zahlreiche Bezirksjägermeister.
Musikalisch wurde die Vollversammlung der Jäger*innen gestaltet von der Jagdhornbläsergruppe Oftering unter Obmann Siegfried Feizlmayr, sowie Hornmeister Schwärzler Gerhard und dem Jägerchor Linz-Land unter Obmann Wilhelm Hörtenhuber und Chorleiter Slavia Obruchkov.
Bürgermeister Klaus Wahlmüller betonte in den Grußworten, dass eine zukunftsweisende Jagdausübung sich den Herausforderung, wie Klimawandel, Interessenskonflikte, Biodiversität zu stellen hat und ihre Positionen offen kommunizieren muss. Er bedankte sich für die großartige Arbeit, die bisher schon geleistet wurde.
Für die vorbildliche Erfüllung des Abschussplanes bedankte sich Bezirksbauernkammerobmann Hannes Gruber. Das neue OÖ. Jagdgesetz versucht die Zusammenarbeit zwischen den Grundbesitzern und der Jägerschaft zu vereinfachen, als Beispiele nannte er den Musterpachtvertrag und das Schlichtungsverfahren bei Wildschadensforderungen.
Bezirkshauptmann Manfred Hageneder bestätigte die Aussagen seines Vorredners. Er stellte fest, dass die Behörde auf den Umgang mit der Waffe sehr achtet. Aggressives Verhalten auch außerhalb der Jagdausübung einen Einfluss auf ein Waffenverbot hat. Er bedankt sich bei allen Gremien der Jagd für die sehr gute Zusammenarbeit.
Bezirksforstinspektor Mathias Lettner ist neu in dieser Funktion und er stellte sich in seinen Grußworten der versammelten Vollversammlung vor. Seine Arbeit wird auch auf Kooperation angelegt sein und er ersuchte um diese.
Landesrat Günther Steinkellner ging aufgrund seines Aufgabenbereichs Gesamtverkehrsplanung auf die Gefahren durch Unfallwild ein. Er ersuchte auf die Erhaltung und Pflege der Wildwarner zu achten, damit die Gefahren durch Wildunfälle minimiert werden.
Bericht Bezirksjägermeister
Bezirksjägermeister Chr. Pfistermüller ersuchte zu Beginn seines Referates Landesjägerpfarrer Franz Salcher das Totengedenken zu leiten.
Das neue OÖ. Jagdgesetz mit den Verordnungen trat mit 1. April in Kraft, die Umsetzung bedarf der Auseinandersetzung mit dem Inhalt, er ersuchte die Vollversammlung darum.
Gerade im Gebiet unserer Bezirksgruppe sind wir mit vielen Freizeitnutzern konfrontiert. Der Wissenstand über die gesetzlichen Rahmen zur Benützung unseres Erholungsraumes ist oft erstaunlich gering. Ein konstruktives Gespräch zwischen Jäger*innen und Erholungssuchenden kann viel bewirken.
Auch die Aktion Schule und Jagd ist für die Bewusstseinsbildung bei Lehrkräften, Kindern und Eltern sehr hilfreich, unsere Wälder sind keine Spielplätze!
Das Bezirksschießen erstmals am Schießstand Treffling hat gut funktioniert. Der Schuss mit der Büchse braucht noch eine Weiterentwicklung.
5 Hunde haben im Bezirk die Brauchbarkeitsprüfung erfolgreich bestanden, herzlichen Dank an die Hundeführer und an Bezirkshundereferent Alois Auinger.
„Wir jagen nicht zum Spaß, sondern unsere Aufgabe der Jagdausübung ist gesetzlich geregelt und notwendig“, so der Bezirksjägermeister.
Unsere Jagdstrecken liefern ausgezeichnetes, geschmackvolles Lebensmittel, danke hier besonders den vielen Jägerinnen und Jägern, die sich der Direktvermarktung verschrieben haben, unser Wildbret ist Botschafter Nummer 1.
Vier Jagden der ARGE WILBRET sind Partner vom Genussland OÖ, sie führen das Gütesiegel der AMA, diese Direktvermarktungsbetriebe sind auf Qualität und Herkunft des Wildbrets kontrolliert.
Ehrungen
Nach der Bewertung der erlegten Rehböcke durch die Bewertungskommission, erhielten folgende Jäger*innen für den Lohn der Hege eine Auszeichnung:
Stephan Auinger (JG Enns), Bettina Eibel (JG St. Marien), Ludwig Gallner (JG Ansfelden), Kurt Gintersdorfer (JG Hargelsberg), Andreas Gruber (JG St. Marien), Josef Harrer (JG Oftering, Wolfgang Hiesmayr (JG Hofkirchen), Alexandra Luger-Steininger (JG Piberbach)
Den Goldenen Bruch (50 Jahre Jagdausübung ) erhielten Gerlinde Klausner (Allhaming), Dr. Ernst Födermayr (Enns), Hans Sallmann (Hörsching), Johann Linimayr (Hörsching), Johann Klausberger (Niederneukirchen), Florian Schmidbauer, (Niederneukirchen), Bernhard Schwingenschlögl (Pucking), Johann Steinmair, (Hofkirchen) Karl Sturany (Niederneukirchen), Willibald Gruber (St. Florian), Franz Josef Strobl (St. Magdalena), Franz Georg Derntl (Traun), Georg Poszy, (Wilhering)
Die Ehrennadel für 60 Jahre Jagdausübung erhielten Karl Zeilinger (Allhaming), Josef Walli (Leonding), Florian Arzt (Niederneukirchen), Wilhelm Klinglmüller, (Piberbach), Johann Pappenreiter (Wilhering), Karl Möstl, (Wilhering).
Herr Karl Mayerbäuerl aus Leonding wurde für 75 Jahre Jagdausübung geehrt.
Für erfolgreiche und engagierte Raubwildjagd erhielten die Raubwildnadel Gerhard Schweigkofler (Ebelsberg), Dr. Harald Füreder (Hörsching) Othmar Kowatsch (Hörsching).
Als Zeichen besonderer Verdienste für die Jagd erhielt Kurt Fischer (Niederneukirchen) das bronzene Ehrenzeichen und Johannes Forstner (Kronstorf) eine Ehrenurkunde.
Das Umweltdiplom erhielt Herr Gerald Hamberger aus Ebelsberg, der als Landwirt und Jäger auch den Schutz des Lebensraumes der Wildtiere im Fokus seiner Arbeit hat. In seiner Stellungahme zur Auszeichnung betonte er, dass der Schutz der Kiebitze auch einen positiven Einfluss auf die Population der Feldhasen hat.
Die Jagdstrecken belegen diese Erkenntnis.
Abschussstatstik inklusive Fallwild
Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander bedankte sich zu Beginn ihres Referates bei Bezirksjägermeister Christian Pfistermüller und bei den jagdlichen Funktionären. Sie ersuchte die Jägerschaft mit der Öffentlichkeit im Dialog zu bleiben bzw. auch den Dialog zu suchen. Unsere Gesellschaft ist einem schnellen Wandel untrworfen, da ist gerade Kommunikation notwendig.
Das neue OÖ. Jagdgesetz nimmt Rücksicht auf die länderspezifischen Besonderheiten, ein Bundesgesetz könnte das nicht leisten. Unsere Kulturlandschaft braucht Regulierungen, so ist es notwendig auch beim Wolf oder beim Fischotter einzugreifen.
Der Wald ist kein Spielplatz, diese Botschaft ist den Naturnutzern durch Kontaktnahme zu vermitteln. Gerade Aktionen wie „Schule und Jagd“ fördern das Bewusstsein in diese Richtung.
Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner leitete die Neuwahl des Bezirksjägermeisters und des Bezirksjagdausschusses
Der neugewählte Bezirksjagdausschuss der Bezirksgruppe Linz
sitzend von links: Stellvertreterin des Bezirksjägermeisters Elfriede Mayr, Bezirksjägermeister Christian Pfistermüller, Stellvertreter des Bezirksjägermeisters Jakob Böhm, Delegierter im Landesjagdausschuss Johann Hackl
stehend von links: Christian Mayr, Arnold Gruber, Karl Essl, Dietmar Bergmair, Andreas Auinger, Pressereferent Sepp Nöbauer
Referat LJM H. Sieghartsleitner
Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner gratulierte dem wiedergewählten Bezirksjägermeister und den Mitgliedern des Bezirksjagdausschusses.
Der volle Saal spiegelt das hohe Engagement und das Interesse der Jägerinnen und Jäger in der Bezirksgruppe Linz wider.
Oberösterreich besitzt das modernste Jagdgesetz. Das neue Jagdgesetz gilt nun seit 1. April 2024 und auch die Verordnungen sind nun wirksam.
Das Schlichterverfahren der Jagdverordnung ist in Kraft, die Schlichter sind angelobt.
Er betonte, dass Wildtiere Rechte haben und dafür tritt die Jägerschaft ein.
Die Fortbildung ist für alle Jäger*innen wichtig, um mitreden zu können braucht es Kompetenz.
Neue Errungenschaften in der Jagdtechnik sind mit Verantwortung zu nützen, sie werden aber das jagdliche Handwerk niemals ersetzen.
Gesetze bieten einen geordneten Rahmen, die Verantwortung des Einzelnen kann durch Gesetze nicht ersetzt werden.
Jagd ist Leidenschaft und muss Freude bringen, mit vollem Herzen nach Hause kommen ist eine wunderbare Erfahrung der Jagdausübung.
Mit dem Jägerchor Linz-Land beschließt der neu bestätigte Bezirksjägermeister Christian Pfistermüller den informativen und kurzweiligen Bezirksjägertag 2025.
Für den Inhalt verantwortlich Sepp Nöbauer,
Fotorechte: Andreas Mandorfer und Sepp Nöbauer