Raubwildbejagung zur Erntezeit
Eine gute Möglichkeit, um Füchse in den Sommermonaten zu bejagen, bietet sich beim Abernten der Raps-, Getreide- oder auch Maisfelder.
Im Wald–Feldrevier findet nämlich sämtliches Raubwild ideale Lebensbedingungen in den angebauten Flächen vor. Vor allem Rapsfelder bieten etwa von Mitte Mai bis zur Ernte in der zweiten Julihälfte (je nach Witterung und Region) eine ideale Deckung und werden in dieser Jahreszeit sehr gerne von den Füchsen angenommen.
Um eine flächendeckende Raubwildregulierung zu gewährleisten, sollte bereits im Frühjahr der Jagdleiter oder ein von ihm Beauftragter unter Einbeziehung der Jagdkameraden erfolgversprechende Flächen im Jagdgebiet erfassen und in eine Revierkarte einzeichnen. Besonders aussichtsreich sind jene Revierteile, in denen sich neben dem abzuerntenden Feld wenig andere Deckung befindet. Dabei ist zu bedenken, dass Wintergerste im Normalfall vor dem Raps abgeerntet wird und die Chance, dass sich das Raubwild hier aufhält, größer ist.
Als Vorbereitungsarbeit empfiehlt sich das Anlegen von Kirrplätzen in unmittelbarer Nähe der Rapsfelder. Wenn die vorgelegte Kirrung regelmäßig angenommen wird, hat man Gewissheit, dass sich Raubwild zumindest in der Nähe befindet. Spuren im Sand oder in der Erde bzw. die Losung oder auch Wildkameras eignen sich, um genauer zu definieren, wer sich am Kirrmaterial bedient hat.
Zeitig vor dem „Dreschen“ sollte mit den Landwirten, die die Felder bearbeiten, Rücksprache gehalten werden. Es liegt auf der Hand, dass eine gute Kommunikation zwischen Grundeigentümern, allenfalls Bewirtschaftern und der Jägerschaft unabdingbar ist. Es bietet sich die Gelegenheit, um den nicht-jagenden Landwirt das notwendige Regulieren der steigenden Raubwildpopulationen zu erläutern. Vor allem, wenn „der Fuchs zuvor die Gans gestohlen hat“, wird das Verständnis groß sein oder sogar die konsequente Bejagung von der nicht-jagenden Bevölkerung eingefordert.
Es wird ernst…
Die Anzahl der geübten Schützen richtet sich nach der Größe des Feldes, wobei die gesamte Umstellung natürlich die größte Chance bietet, dass kein Stück unentdeckt das Feld verlässt. Sollten nur wenige Schützen zur Verfügung stehen, empfiehlt es sich, diese zur angrenzenden Deckung hin und unter Berücksichtigung der Windverhältnisse zu positionieren. In der Regel flüchtet das Raubwild in Richtung der angrenzenden nächsten Deckung.
An den zumeist heißen Druschtagen empfiehlt es sich, ausreichend gekühltes Wasser zum Trinken, eine leichte Kopfbedeckung und einen Sitzstock mitzunehmen, da die effiziente Bejagung einige Stunden in Anspruch nimmt. In dieser treibjagdähnlichen Situation ist die Flinte zu bevorzugen – 3,5 mm Schrot haben sich dabei bestens bewährt.
Steht der Termin der Ernte fest, besprechen sich die Jagdkameraden im Idealfall bereits kurz vor Eintreffen der Maschinen etwas abseits der zu bejagenden Fläche, wobei auf die Sicherheitsvorschriften besonders hinzuweisen ist. Im Anschluss bezieht jeder Schütze ruhig den ihm zugewiesenen Stand. Wesentlich ist dabei, dass man den Drescherfahrer ersucht, zu Beginn einige Mahden zur angrenzenden Deckung hin abzuernten, um genügend Schussfeld zu haben. Es kommt nicht selten vor, dass der eine oder andere Altfuchs bereits jetzt flüchtet. Erfahrungsgemäß lassen sich die bereits raubmündig bzw. selbstständig gewordenen Jungfüchse von der Anwesenheit der Erntemaschinen wenig beeindrucken und verlassen oft erst das Feld, wenn nur noch wenige Mahden stehen. Empfehlenswert ist, wenn der Mähdrescher ein sehr großes Feld durchteilt, damit die Anwesenden eine bessere Übersicht bekommen. Da der Fahrer durch seine erhöhte Sitzposition den Fuchs meist als Erster wahrnimmt, kann er die Schützen am Feldrand durch Hupen aufmerksam machen.
Die gleiche Vorgehensweise lässt sich auf die Maisernte von Mitte September bis Ende Oktober umlegen (je nachdem, ob Silomais oder Reifemais). Da die Deckung in vielen Revieren zu dieser Zeit bereits spärlich ist, erhöht sich die Chance, Reineke und Co. in den noch verbliebenen Maisfeldern anzutreffen. Ebenso kamen bei derartigen Treibjagden Dachse, Marder und Hermeline zur Strecke. Nicht selten entdeckt man am abgeernteten Feld einen Notbau des Dachses, weshalb eine Grabausrüstung von Vorteil ist und zur nächsten Bejagungsform übergegangen werden kann.
Besonders aussichtsreich für eine Raubwildbejagung während der Ernte sind jene Revierteile, in denen sich neben dem abzuerntenden Feld wenig andere Deckung befindet. Als Vorbereitungsarbeit empfiehlt sich das Anlegen von Kirrplätzen in unmittelbarer Nähe der Felder. Wenn die vorgelegte Kirrung regelmäßig angenommen wird, hat man Gewissheit, dass sich Raubwild zumindest in der Nähe befindet.
Eine erfolgreiche Fuchs-Erntejagd ist zu Ende. Neben dem spannenden Erlebnis freuen sich neben den Jägern v.a. Jungtiere verschiedenster Beutetiere des Fuchses über einen geringeren Räuberdruck.
Ein Artikel von Mag. Michael Teml
Fotos: M. Teml, Ch. Böck