Kein Aufenthaltstitel für Meister Isegrim

Wolf Foto N. Mayr

Der jüngst bestätigte Wolfsriss in Vorderstoder zeigt uns eines ganz klar: Das Comeback des Wolfs in Österreich in den vergangenen Jahren ist kein Zwischenspiel - das seit jeher ambivalent betrachtete Tier wird wohl bleiben, wenn man es lässt und die damit verbundenen Auswirkungen toleriert werden?!

Mit dem Luchs in einer überschaubaren Populationsgröße haben wir gelernt, in einer vernünftigen Form zu leben. Beim Wolf befürchte ich hingegen, dass die Interessen und existentiellen Anliegen der Jagd oft zu wenig gehört werden. Unsere Wildtiere sind dem Wolf „schonungslos und schutzlos“ ausgeliefert. Denn durch die eingeschränkten Möglichkeiten im Lebensraum sind großräumige Ausweichverhalten nicht mehr gegeben. Entschädigungen und Schutzmaßnahmen vergleichbar dem Nutztierbereich sind nicht vorgesehen bzw. möglich. Es gilt zu bedenken, dass sich die Wildtiere heute nicht mehr ihre Lebensräume selbst aussuchen können, weil die Menschen ihre Lebensräume massiv eingeschränkt haben.

Die oft angesprochene Koexistenz von Wolf und Mensch hat es in unseren Breiten nie gegeben. Unsere Lebensweise und die landwirtschaftlichen (Alm- und Weidewirtschaft) sowie jagdlichen (Rotwildüberwinterung) Wirtschaftsformen und der Tourismus haben in unserer Zeit das Leben mit dem Wolf letztendlich fast unmöglich gemacht. Wir brauchen daher gesetzliche Regelwerke (ökologische Raumordnung mit Freizonen etc.), um den Wolf in unserer Kulturlandschaft in einer eingeschränkten Form integrieren zu können. Meiner persönlichen Meinung nach ist der Wolf in unserer Kulturlandschaft nur sehr eingeschränkt integrierbar.

Der OÖ Landesjagdverband hat bereits im September 2017 das Positionspapier Wolf herausgegeben.

 

Landesjägermeister

Herbert Sieghartsleitner

   
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