Wildschutzprojekt Oberösterreich 2011 bis 2019

Zwischenbericht 2018
Bericht von Dr. Ernst Moser; Quelle: OÖ Jäger Nr. 160
Seit 2010 wurden in 185 Jagdgebieten 324 Stecken mit rund 565 km mit optischen und optisch-akustischen Wildwarnern ausgerüstet. 87 Jagdgebiete stehen noch auf der Warteliste. Bei diesem Projekt ging es vorrangig um die Entwicklung eines optimalen Wildwarngerätes, wobei optimal von uns so definiert wurde, dass Wildunfälle auf den abgesicherten Strecken um 90% reduziert werden. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die bislang verwendeten optisch-akustischen Geräte, egal welches Fabrikat, nicht ausreichten.
Wildunfälle bei Tageslicht bzw. an Streckenabschnitten mit Böschungskanten über 3,5 Meter Höhe konnten nicht verhindert werden. Ein neues Gerät, welches in einer sechsjährigen Entwicklungsdauer geschaffen wurde und ab September 2018 produziert wird, soll hier Abhilfe schaffen (siehe Abbildung). Der einjährige Test zeigte hervorragende Ergebnisse. Der Großteil der 40 Problemstrecken (12,5%) mit technischen Schwierigkeiten wird voraussichtlich 2018/19 damit korrigiert.
Noch einige Zahlenspielereien, die zum Nachdenken anregen sollen!
Jahr Wildunfälle Reduktion nach Absicherung vor Absicherung absolut in % |
2011 1.101 651 68% |
2012 1.139 809 71% |
2013 1.493 1.160 77% |
2014 2.407 1.776 73% |
2015 2.745 1.969 71% |
2016 3.364 2.522 75% |
2017 4.343 2.860 66%
Hier wurden sämtliche Strecken, die ausgerüstet wurden zusammengezählt, auch mangelhaft betreute oder nur mit optischen Wildwarnern diverser Fabrikate. |
2017 1.962 1.573 80,2%
Hier wurden nur die intakten Strecken eines bevorzugten Produkts berücksichtigt, um 2020 die tatsächliche Verbesserung der Wildunfallsituation darstellen zu können. |
Eine Weiterführung des Wildschutzes auf Straßen mittels Wildwarnern wurde von Herrn Landesrat Mag. Günther Steinkellner ab 2020 bereits zugesichert, sodass die Warteliste sowie etwaige Neuanträge weiterhin bedient werden können.
Abbildung: Die neueste Generation der Wildwarner löst unabhängig von Lichtverhältnissen bei Annäherung von Fahrzeugen aus und soll auch helfen, untertags bzw. bei unübersichtlichen Böschungskanten Wildunfälle zu vermeiden.
Fotos: N. Mayr, B. Moser